Aus der biblischen Tradition ist vielleicht noch bekannt das mythische Bildung von Jesu Verklärung zwischen Moses als dem Vertreter des Gesetzes und Elias, dem Inbild des Propheten.

Im Griechischen steht dafür das Wort METAMORPHOSIS / UMGESTALTUNG.
Dies gibt den Blick frei auf unsere Welt in steter Veränderung oder Evolution der Natur, auf Entwicklungen als Geistesgeschichte der Kultur, aber auch auf den Bewusstseinswandel als Agens und Aktum menschlicher Kultur.

Schliesslich erinnern uns die Verwandlungen an die eschatologische (endzeitliche) Umgestaltung unseres eigenen Lebens zwischen Geburt und Tod, aber auch an die Metamorphose dieser Welt, von welcher der Messias Jesus von Nazareth in seiner Botschaft vom anbrechenden Reich Gottes kündete als Hoffnung auf die Überwindung des Bösen in einer neuen Schöpfung: Siehe, ich mache alles neu und damit eine vertikale Dimension in die horizontal und in einer Richtung ablaufende geschichtliche Zeit brachte.

In diesen psychischen, terrestrischen und kosmischen Bezügen stehen wir alle drin, unbewusst als Mitgetragene oder –Gerissene, bewusst als Menschen, die ihre begrenzte Lebenszeit gestalten oder Suchende, die in  einer zunehmende Klärung ihrer existentiellen Bezüge und Klarheit über ihre Ziele in der Richtung ihrer Ver-Klärung unterwegs sind.

„Für Plotin, Dionysius, Meister Eckhart und andere sind die höheren Dimensionen zwischen dem Menschen und dem Göttlichen vor allem Potentiale, die jedem Wesen, da es aus ihnen hervorging, mitgegeben sind und daher von jedem Wesen, das die erforderliche Tiefe besitzt, bewusst realisiert werden können. Diese höheren Ebenen sind nicht Engel da draussen oder bloss postulierte metaphysische Abstraktionen … Es ist überhaupt nichts unerreichbar Anderes an ihnen; ihr Anderssein ist allein auf unseren Mangel an Bewusstheit zurückzuführen.“  (Ken Wilber)

METAMORPHOSEIS (Umgestaltungen) ist darum auch Stichwort und Signet für gemeinsames Erarbeiten und Gestalten tieferer oder höherer Einsichtung und Bewusstseinsformen.